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Gedanken für die Praxis – Nr. 52

Wer "wir" sagt, stiftet damit oftmals Irritationen und Unklarheit

Sie wissen: Kommunikation ist das, was ankommt. Und auch beim Kommunizieren gilt: Gut gemeint ist noch lange nicht gut gemacht.

Ein besonderes Wort, das oftmals Irritation und Unklarheit schafft, ist das Wort „wir“.

Grundsätzlich ist das Wort „wir“ in seiner Bedeutung ein Zwitter-Wort – es signalisiert gleichzeitig zwei Inhalte: nämlich

   - Ausgrenzung

   und

   - Gemeinschaft


- „Wir Basketballfans …“ ==> Alle, die sich nicht als Basketball-Fan verstehen, sind außen vor.
- „Wir Europäer …“ ==> Alle Nicht-Europäer sind außen vor.
- „Wir Astronauten …“ ==> Alle Nicht-Astronauten sind außen vor.


Bis hierher ist die Kommunikation mit „wir“ klar und eindeutig.

Wann wird Kommunikation mit „wir“ unklar, irritierend?

Dies geschieht dann, wenn Sie beispielsweise ein Gespräch führen. Nehmen Sie als Beispiel ein Kundengespräch, das stattfindet, um sich über die Beschwerde von der Kundenseite zu unterhalten, die Sie im Idealfall einer Lösung zuführen.

Sehr oft fallen dann Sätze wie „Wir finden eine Lösung.“ oder „Wir haben ein Problem.“

Wer ist denn hier nun gemeint?

   - Die Personen am Tisch, die miteinander reden?
   - Die zuständigen Personen im Unternehmen oder der Organisation, das bzw. die Sie vertreten, und über das bzw. die sich der Kunde oder die Kundin beschwert hat?
   - Oder wird hier gar im Pluralis Majestatis gesprochen?

Ähnlich unklar sind oft Aussagen von Führungskräften, wie zum Beispiel: „Wir müssen besser werden.“

Wie vermeiden Sie Irritationen und Unklarheiten beim Gebrauch vom Wort „wir“?

Indem Sie klar und verständlich zum Wort „wir“ dazu sagen, wen Sie damit meinen:

- „Wir beide hier am Tisch finden eine Lösung.“
- „Wir bei XX (Name Ihres Unternehmens/Ihrer Organisation) finden eine Lösung.“

In der Realisierung eine sehr einfache rhetorische Technik, um klar und irritationsfrei zu kommunizieren. Doch erfahrungsgemäß wird dieser Zusatz in realen Gesprächen in der jeweiligen Ist-Situation – aus Gewohnheit, aus Nervosität oder aus Unreflektiertheit – weggelassen.

Nutzen Sie ab sofort, wenn Sie es nicht sowieso schon tun, diese einfache rhetorische Technik. Damit das, was Sie sagen oder schreiben, passend ankommt.

Herzliche Grüße, Ihr Peter A. Worel

 

Den gesamten Text als pdf hierzu erhalten Sie mit nachfolgendem Link:
Gedanken für die Praxis – Nr. 52.pdf


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